Good News für alle, die einen grossen Teil ihrer Liegenschaften mit Hypotheken finanziert haben, denn gemäss den Auguren auf den Finanzmärkten dürften die Zinsen noch länger tief bleiben.
Milliarden zur Stützung der Wirtschaft
Da die Corona-Krise die Wirtschaft schwer belastet, haben zahlreiche Regierungen mit Krediten, Geldmengenausweitung und Anleihenrückkäufen für eine wahre Geldflut gesorgt. Auf diese Weise soll ein Absturz der Konjunktur verhindert und der wirtschaftliche Einbruch so klein wie möglich gehalten werden. Für die Schweiz sagt der Währungsfonds IWF für dieses Jahr dennoch einen Rückgang des Bruttoinlandproduktes (BIP) um rund 6 Prozent voraus; das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erwartet sogar einen Rückgang um 6.7 Prozent.
Mit diesen Perspektiven vor Augen hat der Schweizer Bundesrat frühzeitig reagiert und auch in der Schweiz milliardenschwere Notkredite und finanzielle Unterstützungsprogramme für die Wirtschaft lanciert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat anfangs Juni entschieden, ihr Corona-Notkaufprogramm für Anleihen um 600 Milliarden Euro auf 1.35 Billionen aufzustocken und gleichzeitig den Leitzins auf dem Rekordtief von 0 Prozent zu belassen.
Weiterhin tiefe Zinsen zu erwarten
Daher dürften auch die Hypothekenzinsen noch über längere Zeit tief bleiben. Eine allgemeine Zinserhöhung auf den Geldmärkten bleibt allein schon aus konjunkturellen Gründen in weiter Ferne. Der Druck auf die Zinsen auch in der Schweiz bleibt also gross und dürfte wohl noch zunehmen.
Trotz tiefer langfristiger Hypothekenzinsen empfehlen daher viele Banken weiterhin je nach Risikobereitschaft eine mindestens teilweise Finanzierung von Liegenschaften mit Geldmarkthypotheken (Libor).
Swiss Average Rate Overnight (Saron) löst Libor ab
Allerdings sind die Tage des Libors (London Interbank Offered Rate) gezählt. Dieser wird auch bei uns durch den Saron abgelöst. Damit der Saron auch für Geldmarkthypotheken angewendet werden kann, hat eine Arbeitsgruppe der Nationalbank (NAG) sieben Varianten ausgearbeitet, um aus dem Übernachtzins einen längerfristigen Zinssatz zu berechnen. Mehr über den Saron erfahren Sie hier.