Ein Haus oder eine Wohnung erst dann zu verkaufen, wenn man bereits ein neues Eigenheim gefunden hat, ist eine nachvollziehbare Überlegung. Die Umsetzung dieser Idee scheitert in der Realität jedoch oft am knappen Angebot von passenden Alternativen und an der komplexen Natur von Immobilien-Transaktionen.
Eine Vielzahl an Voraussetzungen muss erfüllt sein, damit ein Kauf oder Verkauf reibungslos und rechtlich kontrolliert abgewickelt werden kann. Von der Sicherstellung der Finanzierung über eventuell notwendige Sanierungen bis zu Versicherungsfragen sollte jedes Detail minutiös geklärt sein, um unliebsamen Überraschungen danach vorzubeugen.
Alle Kriterien für ein erfolgreiches Immobilien-Geschäft im Auge zu behalten und in einer vorgegebenen Zeitspanne zu erfüllen, ist eine äusserst anspruchsvolle Herausforderung. Mit derselben Sorgfalt gleich zwei Transaktionen, Kauf und Verkauf, durchzuführen, ist umso heikler und erfahrungsgemäss schwierig zu bewerkstelligen. Das Vorhaben der Gleichzeitigkeit kann bei einem oder bei beiden Geschäften Entscheidungsdruck erzeugen und birgt damit die Gefahr, dass aus Zeitnot unüberlegte Kompromisse eingegangen werden müssen.
Mit einer durchdachten Vertragsgestaltung können beim Verkauf die Weichen rechtzeitig so gestellt werden, dass beim Kauf des neuen Zuhauses kein Zeitdruck entsteht. In jedem Fall sollte beim Verkäufer (Eigentümer) die Bereitschaft vorhanden sein, auch eine Zwischenlösung in Kauf zu nehmen, z.B. die temporäre Anmietung einer Wohnung, bis das „Richtige“ gefunden und bezugsbereit ist. Nur wer ohne Druck handeln kann, ist in der Lage, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Dieser Text von Beat Hürlimann, CEO von Wüst und Wüst, wurde vor ein paar Tagen als Kolumne bei CH-Media Zentralschweiz veröffentlicht.