Richtiges Investieren wird immer schwieriger. Nicht zuletzt durch die immense Geldschwemme vieler Zentralbanken rund um den Globus sind in vielen Anlagemärkten Blasen-Tendenzen zu erkennen. Dies führt zu steigenden Preisen in all diesen Märkten, aber immer mit dem Risiko eines Crashs. Kunst, Aktien, Oldtimer und mit Einschränkungen auch Immobilien in schlechten Lagen sind davon betroffen. Luxurydefined, das Online-Magazin von Christies International Real Estate, hat kürzlich eine attraktive Nische gefunden: Kunsthandwerkliche Vermögenswerte.
Nach Angaben des British Crafts Council haben 73 Prozent der Erwachsenen im vergangenen Jahr ein Kunsthandwerk wie handgefertigten Schmuck, geblasenes Glas oder Keramik gekauft, im Vergleich zu nur 17 Prozent im Jahr 2006. Und der Trend beinhaltet eine signifikante Verschiebung hin zu jüngeren Konsumenten, mit 32 Prozent der Käufer unter 35 Jahren.
Marta De Roia, Spezialistin für Design bei Christie’s in London, ist nicht überrascht über das gestiegene Interesse an dem, was sie als „die Kunst der Handarbeit“ definiert. In der Tat, sagt sie, ist der gleiche Trend in Nordamerika, Ostasien und Europa zu beobachten. Joakim Borda-Pedreira, Direktor der RAM Galleri in Oslo, die sich auf zeitgenössische Kunst, Handwerk und Design spezialisiert hat, stimmt ihr zu. „Wir erleben eine Renaissance des Handwerks, bei der alte Techniken und Stile wiederentdeckt und aktualisiert werden“, sagt er.
„In einer Gesellschaft, die meist standardisierte Produkte anbietet, sammeln junge Konsumenten auf eine Art und Weise, die mehr und mehr zu Qualität, Einzigartigkeit und der Unterstützung junger Künstler tendiert. Und sie bringen ihre Individualität durch ihre Kaufentscheidungen zum Ausdruck“, erklärt De Roia.
Borda-Pedreira schlägt Silber und Keramik als gute Ausgangspunkte für Sammlungen vor. „Sie können ein einzigartiges Korpuswerk eines Silberschmieds, ein echtes Kunstwerk, für den Preis einer Sahnekanne bei Georg Jensen kaufen“, sagt er. „Und mit Keramik kann man kaum etwas falsch machen, solange man Qualität kauft.“