Stühle seien wichtige Zeitzeugen. Dies gelte unabhängig davon, ob sie eine auf den Moment bezogene Aktualität aufweisen, also eine Mode ausdrücken, oder für eine epochale Idee stehen. Sie seien Porträts ihrer Nutzer und sie spiegelten die Produktionsweise, die sie hervorbringt. Man könne also eine Zeit – ihre soziale Ordnung, ihre Materialien, Techniken und ihren Geschmack – an ihren Stühlen ablesen und verstehen. Sagt Rolf Fehlbaum, ehemaliger Chairman von Vitra zum Filmprojekt Chair Times. Kein anderes Alltagsobjekt sei so vielschichtig.
Im Film von Heinz Butler werden 125 Objekte von 1807 bis zu jüngsten Entwürfen aus dem 3D-Drucker aus der Sammlung des Vitra Design Museums in der Reihenfolge ihrer Produktionsjahre zu einer Timeline des modernen Sitzmöbeldesigns aufgestellt. Zu den Objekten äussern sich die Designerin Hella Jongerius, die Designer Antonio Citterio und Ronan Bouroullec, die Architekten und Sammler Arthur Rüegg und Ruggero Tropeano, der Architekt David Chipperfield, der Direktor Emeritus MAK Wien/Los Angeles Peter Noever, Mateo Kries, Direktor des Vitra Design Museums, die Kuratoren des Vitra Design Museums Amelie Klein, Jochen Eisenbrand sowie der Sammlungskurator Serge Mauduit. Und als «Guide» auf der Zeitreise durch die Stühle führt Rolf Fehlbaum.