Stadtentwicklung im Zeitraffer: eine fotografische Langzeitbeobachtung.

Eine kürzlich in Buchform erschienene Studie erinnert am Beispiel der Stadt Schlieren in fotografischer Form daran, wie schnell unsere Städte und Vorstädte in der Vergangenheit gewachsen sind. Die Bilder im Buch „Stadtwerdung im Zeitraffer“ zeigen exemplarisch, wie sich das Schweizer Mittelland zwischen 2005 und 2020 entwickelt hat.

Die Fotografische Langzeitbeobachtung Schlieren 2005 – 2020 zeigt, wie sich das Schweizer Mittelland entwickelt. Das Buch „Stadtwerdung im Zeitraffer“ ist bei Scheidegger und Spiess erschienen.

Die fotografische Langzeitbeobachtung Schlieren ist ein vielbeachtetes, einzigartiges Forschungsprojekt, das die Stadtentwicklung in der Schweiz dokumentiert. Über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren wurden Bautätigkeit und Urbanisierungsprozesse fotografisch festgehalten, um zu zeigen, wie diese den Charakter einer typischen Schweizer Vorortsgemeinde verändern. Als Beispiel wurde die westlich an die Stadt Zürich angrenzende Stadt Schlieren gewählt, deren Bevölkerung im Beobachtungszeitraum von 2005-20 von 13.000 auf 20.000 Einwohner gewachsen ist. An dreiundsechzig Standorten in Schlieren wurden alle zwei Jahre unter gleichen Bedingungen Aufnahmen gemacht, die die Veränderungen im räumlichen Zusammenspiel von Gebäuden, Strassen und Grünflächen zeigen. Parallel dazu entstanden Serien von thematischen Detailaufnahmen, die sich auf einzelne Objekte konzentrieren und von der Aneignung, Gestaltung und Ästhetik von Lebensräumen erzählen, wie z.B. Ladenfronten, Hauseingänge, Spielplätze, Parkeingänge usw.

Das vorliegende zweibändige Buch fasst die Ergebnisse dieser spektakulären Recherche zusammen. Der Band Archive enthält die Gesamtheit der acht Bilder, die an jedem der dreiundsechzig Standorte aufgenommen wurden, um die tiefgreifenden Veränderungen zu veranschaulichen, die Schlieren in diesen fünfzehn Jahren erfahren hat. Der Band Essays verbindet die aktuellen Bildserien mit Essays, die eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema der Studie, detaillierte Analysen und Interpretationen sowie Interviews von Fachautoren aus verschiedenen Disziplinen bieten.