Der seit März andauernde Seitwärtstrend der Renditen von Schweizer Staatsanleihen und von Hypothekarzinsen habe sich im Mai fortgesetzt, schreibt die UBS in einer aktuellen Lagebeurteilung. Die Anleihenmärkte gingen weiterhin davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins in den nächsten 12 Monaten auf 1 Prozent senken werde.
Die Bank schreibt: “Die SNB trifft sich am 20. Juni zur nächsten geldpolitischen Lagebeurteilung. Während in den USA die Konjunktur besser als erwartet läuft und damit die ersten Zinssenkungen erst im zweiten Halbjahr erfolgen dürften, hat die Europäische Zentralbank bereits angedeutet, im Juni die Leitzinsen senken zu wollen, was auch eine weitere Zinssenkung der SNB wahrscheinlich macht. Die Schweizer Inflation dürfte mit 1,2 Prozent in diesem und 1 Prozent im nächsten Jahr deutlich innerhalb des SNB-Zielbandes liegen. Vor diesem Hintergrund ist der heutige Leitzins von 1,5 Prozent ein wenig zu hoch, was ebenfalls für eine Zinssenkung spricht.“
Daraus folgert die Bank, “dass die SNB im Juni die Leitzinsen auf 1,25 Prozent senken wird. Eine weitere Zinssenkung dürfte im September folgen. Weil der Anleihenmarkt die voraussichtlichen Zinssenkungen bereits in seinen Kursen berücksichtigt, dürften die längerfristigen Schweizer Zinsen auch in den kommenden Quartalen seitwärts tendieren. Hypothekarzinsen, die an den SARON gebunden sind, dürften hingegen in den kommenden Quartalen von zwei weiteren Zinssenkungen der Nationalbank profitieren.“
Damit dürfte auch der für Mieten relevante Referenzzinssatz in den nächsten Monaten nicht weiter steigen.
Langfristige Entwicklung ungewiss
Wie die obige Grafik zeigt, war die Zinsentwicklung im Verlauf der letzten Jahre von Schwankungen geprägt. So erfolgte beispielsweise die letzte Trendwende im Jahr 2022 und wurde geprägt von:
- der Anhebung der Leitzinsen durch die SNB und andere Zentralbanken aufgrund des starken Anstiegs der Inflation als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine
- der weiteren Anhebung der Leitzinse im Kampf gegen die kontinuierlich weiter steigenden Inflationsraten. Gegen Ende 2023 sank die Inflation in der Schweiz deutlich, sodass die Renditen stark sanken, da wieder Leitzinssenkugnen erwartet wurden.
- aktuelle Renditen, bei denen die für dieses Jahr erwarteten Zinssenkungen bereits eingepreist sind.