Am 30. Oktober eröffnet das Stapferhaus beim Bahnhof Lenzburg seine neue Ausstellung «Natur. Und wir?» und lädt dort ein zu einem poetischen Ausflug nach drinnen. Die Ausstellung geht vom kritischen Zustand der Natur aus und führt zu einem neuen Blick auf sie. Sie fordert dazu auf, das eigene Verhältnis zur Natur zu entdecken und mitzureden, wohin die Reise gehen soll. Wir lieben, verehren und schützen die Natur, wir erforschen, erobern und verkaufen sie – und geraten zunehmend in Sorge über ihren Zustand. Was aber ist Natur eigentlich? Wem gehört sie? Und müssen wir sie retten?
Bild aus der Ausstellung; © Stapferhaus/Anita Affentranger
Wir streiten uns in diesen Tagen viel und heftig über den richtigen Umgang mit der Natur. Darüber, ob der Schutz der Natur oder das Wohl und die Versorgungssicherheit der Menschen an erster Stelle stehen, und darüber, was unser Umgang mit der Natur für die Generationen nach uns bedeutet. Die aktuelle Stapferhaus-Ausstellung befragt den Boden, auf dem sich diese Debatten entspinnen: das Verhältnis zwischen Mensch und Natur und die Stellung des Menschen in der Welt. Die Überzeugung, dass der Mensch Steinen, Pflanzen und Tieren übergeordnet ist, prägt unser Denken. «Natur. Und wir?» erzählt, woher diese Vorstellungen kommen und lädt ein, die eigene Sichtweise zu erweitern: Was wäre, wenn wir die Welt aus dem Blickwinkel eines Fuchses oder eines Pilzes wahrnehmen könnten? Was, wenn wir all die winzigen Mikroben in und auf uns sehen könnten, die unser Leben erst ermöglichen? Wie ist es, wenn die Natur mehr Rechte hat? Und was, wenn Natur etwas ganz anderes ist, als bisher angenommen?
Bild aus der Ausstellung; © Stapferhaus/Anita Affentranger
Die BesucherInnen tauchen von Kopf bis Fuss in poetische, verspielte Welten ein und erkunden dabei neue Perspektiven auf Natur. Sie sind aufgefordert, Position zu beziehen und den eigenen Kompass neu auszurichten. So wird das Publikum schliesslich Teil einer Debatte, in der verhandelt wird, was zu tun ist: Müssen wir die Natur retten und wenn ja, mit welchen Mitteln? Mit ausgeklügelter Technik, mehr Forschung oder einem anderen Verhältnis zur Welt? Die Ausstellung gibt nicht die eine Antwort. Sie regt an, über die entscheidende Frage unserer Zeit nachzudenken. Und dabei den Sand zwischen den Zehen zu spüren und den Boden, auf dem wir alle stehen, zu erforschen.
Praktische Informationen
Bild aus der Ausstellung; © Stapferhaus/Anita Affentranger
Die Ausstellung „Natur und wir?“ dauert vom 30. Oktober 2022 bis am 29. Oktober 2023 im Stapferhaus in Lenzburg.
Sie ist jeweils von Dienstag bis Sonntag jeweils von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, am Donnerstagen bis 20.00 Uhr.
Das Stapferhaus empfiehlt bei einem Besuch eine Reservation – andernfalls muss insbesondere am Wochenende mit längeren Wartezeiten gerechnet werden.
Reservationen sind bis zum Vorabend eines Besuchs möglich. Der Rundgang ist zeitlich nicht begrenzt; in der Regel dauert er zwischen 2 und 3 Stunden.
Über das Stapferhaus
Bild aus der Ausstellung; © Stapferhaus/Anita Affentranger
Das Stapferhaus blickt auf eine 60-jährige Geschichte zurück. Das Haus ist als Stiftung organisiert und darf auf die Unterstützung von grosszügigen PartnerInnen zählen.Es beschäftigt sich mit den grossen Fragen der Gegenwart: was unser Leben prägt, das Land beschäftigt und die Welt bewegt. Im Zentrum stehen Ausstellungen, die auf unterhaltsame Weise zur kritischen Auseinandersetzung mit den relevanten Fragen unserer Zeit einladen und den Dialog fördern. 2021 wurde das Stapferhaus mit dem «European Museum of the Year Award 2020» ausgezeichnet.
