Gemäss IAZI ist die Verschnaufpause am Markt für Renditeliegenschaften wohl bereits vorüber, denn die Auswertung der aktuellsten Transaktionsdaten deuten wieder nach oben. IAZI schreibt dazu: “Im dritten Quartal 2024 wurden für Mehrfamilienhäuser 1,3% höhere Preise bezahlt als im Vorquartal, wie aus dem «SWX IAZI Investment Real Estate Price Index» hervorgeht. Dieser misst die Preisentwicklung von Mietliegenschaften mit Wohn- und gemischter Nutzung basierend auf Handänderungen am freien Markt. Hierbei fliessen nur Daten von mit Fremdkapital finanzierten Transaktionen ein. Auf Jahresbasis resultiert aufgrund der Seitwärtsbewegung in den ersten zwei Quartalen eine Wachstumsrate von +2,6%.“
Für IAZI kommt die wieder anziehende Dynamik nicht unerwartet, “denn fundamentale Faktoren wie Zinsumfeld und Zuwanderung begünstigen die Attraktivität von Immobilien-Direktanlagen.“ Ausserdem wirkten sich die sinkende Leitzinsen preistreibend auf Immobilienanlagen aus, weil Investoren im Gegensatz zu vergleichbaren Alternativanlagen wie Obligationen keine Renditeabstriche in Kauf nehmen müssten. Sie sind somit bereit, zu höheren Preisen in Liegenschaften zu investieren.
Sehen Sie sich hier den Marktkommentar von Donato Scognamiglio, VRP der IAZI AG auf YouTube an:
Ob allerdings die sinkenden Hypothekarzinen sich voll auf eine günstigere Beschaffung von Fremdkapital hängt gemäss IAZI stark von den Auswirkungen der Basel-III-Standards ab, die in der Schweiz bereits per 2025 in Kraft treten. Das Unternehmen schreibt: “Hypothekarinstitute müssen Liegenschaftstransaktionen mit hoher Belehnungsquote künftig mit erheblich mehr Eigenmitteln absichern, was die mancherorts bereits ins Stocken geratene Kreditvergabe zusätzlich verteuert. Ob und wie sich dies auf die Immobilienpreise auswirkt, wird sich weisen.“
Robuste Nachfrage noch selbstgenutztem Wohneigentum
Auch die Nachfrage nach selbstgenutztem Wohneigentum bleibt robust, wie der abermalige Preisanstieg des «SWX IAZI Private Real Estate Price Index» von 0,8% im dritten Quartal zeigt. Die Zunahme gehe vor allem auf Eigentumswohnungen zurück, die zu 1,0% höheren Werten gehandelt wurden. Einfamilienhäuser weisen demgegenüber mit +0,7% eine etwas geringere Wertzunahme aus. Die Wohneigentumspreise setzen damit ihren Wachstumspfad leicht abgeschwächt fort, was sich in einem Zuwachs von 3,8% über die vergangenen zwölf Monate widerspiegelt.
IAZI zeigt sich überzeugt, dass dieses Wachstum anhält, denn so lange “die Bevölkerung beziehungsweise deren Bedarf nach Wohnraum wächst und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stabil bleiben, dürfte sich an der steigenden Preistendenz wenig ändern. Denn trotz unerwartet kräftiger Bautätigkeit im vergangenen Jahr hält die Ausweitung des Flächenangebots nicht Schritt. Dies zeigt sich auch in einem erneuten Rückgang der Leerwohnungsziffer auf 1,1%. Im vergangenen Jahr ist der schweizweite Wohnungsbestand unter Berücksichtigung von Neubau, Umbau und Abbruch netto um rund 50’000 Einheiten gewachsen. Dieser Zuwachs entspricht etwa der Wohnungszahl der Stadt Luzern und liegt im Bereich des langjährigen Durchschnitts.“
Bei einem Grossteil der neu erstellten Objekte handle es sich um Mietwohnungen. So liege denn auch die Leerstandsquote von Wohneigentum mit 0,7% deutlich unter derjenigen von Mietobjekten (1,5%). Exemplarisch für die Knappheit im Teilmarkt für Wohneigentum stehe der Nettozuwachs an Einfamilienhäusern: Um gerade einmal rund 4’000 Einheiten habe der Bestand im vergangenen Jahr zugenommen – die gesamte übrige Marktaktivität konzentriere sich auf bestehende Liegenschaften und sorge für anhaltenden Preisdruck.