Interessieren Sie sich, wie sich die Stadt Zürich in den letzten 5’000 Jahren entwickelt hat, dann können Sie das nun online nachschauen. Die Stadt Zürich schreibt über das neue Angebot: “Die Webapplikation «Zürich 4D» macht die bauliche Entwicklung der Stadt von der Jungsteinzeit bis in die mittelfristige Zukunft öffentlich zugänglich und zeigt verschiedene Zeitabschnitte als digitale 3D-Stadtmodelle.
Zusätzlich zu den bereits veröffentlichten Abschnitten um 3000 v. Chr. und 1800 gibt es neu ein 3D-Modell, das die Stadt um das Jahr 1500 zeigt. Interessierte können in das spätmittelalterliche Zürich eintauchen, als die Altstadt mit gerade mal knapp 6000 EinwohnerInnen ihre heutige Form erlangte: Erste geschlossene Häuserreihen säumen die Gassen, die hohen Wohntürme der begüterten Familien wie der Grimmenturm am Neumarkt prägen mit ihrer typischen Architekturform das Stadtbild. Neben dem Rathaus erkennt man ausserdem die damalige Gemüsebrücke, den eigentlichen «Marktplatz» von Zürich, und limmataufwärts den hölzernen Fussgänger-Steg, der rund 300 Jahre später zur Münsterbrücke werden sollte. In den Dörfern ausserhalb der Stadt stehen vor allem Holzbauten und die Landschaft ist geprägt von Wiesen, Äckern und bewaldeten Hügelkuppen.“
Fliegen Sie hier über Zürich um 1500 als Video-Animation (Quelle: Stadt Zürich, Amt für Städtebau)
Als Datenquellen für die digitalen Modelle standen Ergebnisse bauarchäologischer Untersuchungen sowie historische Bilddokumente zur Verfügung. «Für die Rekonstruktion der Altstadt um 1500 diente das Altarbild von Hans Leu als wichtigste Bildquelle. Es zeigt die Stadtheiligen Felix und Regula vor einer sehr detaillierten Panoramaansicht der Stadt Zürich», sagt Stephan Wyss, Leiter Stadtarchäologie beim Amt für Städtebau.
Erarbeitet wurde «Zürich 4D» vom GIS-Kompetenzzentrum des Hochbaudepartements, in Zusammenarbeit mit Geomatik + Vermessung (GeoZ). Die Datenbasis bildet das 3D-Stadtmodell. Der beliebteste frei zugängliche Geodatensatz der Stadt Zürich lässt sich nun spielerisch leicht virtuell darstellen. Die zahlreichen Visualisierungs- und Analysemöglichkeiten erlauben das Arbeiten in verschiedenen Massstäben – von der gesamtstädtischen Sicht bis zum detaillierten Gebäudemodell, wie die Stadt Zürich schreibt. Weitere Ansichten – digitale 3D-Stadtmodelle genannt – seien im Rahmen eines wissenschaftstechnischen Pionierprojekts bis Ende 2026 geplant.