Ganz in der Nähe der berühmten Gräberstätte Mada’in Salih in Saudi Arabien versenkte Jean Nouvel ein Resort der besonderen Art ins Innere eines Berges. Für den Bau hat er die Felsen ausgehöhlt und nutzt die einfallende Sonne einen Tanz von Licht und Schatten. Über dieses faszinierende Projekt berichtete kürzlich das online-Magazin baunetz interior|design. Jean Nouvel lässt sich dort wie folgt zitieren: „Jede geologische und archäologische Stätte verdient größtmögliche Aufmerksamkeit. Es ist wesentlich, ihre Besonderheiten ebenso zu bewahren wie ihre Attraktivität, die vor allem auf ihrem abgeschiedenen und archaischen Charakter basiert. Wir müssen das Geheimnisvolle erhalten.“ Und weiter: „Die Geschichte vergangener Zivilisationen trifft auf eine außergewöhnliche Landschaft – und ist damit der einzige Ort, an dem ein solches Werk entstehen kann.“
Entstanden ist das in der Nähe des Resorts liegende Unesco-Weltkulturerbe aufgrund seiner Lage entlang der in der antiken Welt wichtigen Handelsroute vom heutigen Oman ans Mittelmeer. Nahe der Oase Al-Ula, die als wichtiger Zwischenstopp galt, haben vor langer Zeit die Nabatäer 111 monumentale Träger in die zerklüfteten Sandsteinfelschen gemeisselt, schreibt der Autor Norman Kielmann in seinem baunetz-Beitrag. Die Region sei bislang allein muslimischen Pilgern vorbehalten gewesen, heisst es weiter. Nun soll es mit dem Bau des Sharan Resort aus der Hand von Jean Nouvel touristisch erschlossene werden. Bis 2024 sollen mitten im Berg 40 Suiten entstehen sowie etwas abseits drei Villen und 14 Pavillons.
Zum Projekt gibt es einen sehr informativen Film mit Jean Nouvel (französisch mit englischen Untertiteln):
Mehr über das Projekt gibt es ausserdem auch in einem längeren Beitrag in Amazing Architecture unter dem Titel „Sharaan by Jean Nouvel: a resort hidden within the rock dwellings of AlUla, Saudi Arabia“.