Ein Ende der Negativzinsen sei auch nach über 5 Jahren nicht absehbar, schreibt die UBS in ihrem online-Magazin – und fragt sich, wie sich der Immobilienmarkt in dieser Zeit entwickelt hat.
Die Negativzinsen habe viel Kapital in den Immobilienmarkt gelenkt; zwischenzeitlich seien die Zinsen für Schweizer Staatsanleihen für sämtliche verfügbaren Laufzeiten negativ gewesen. Dies habe die Fremdfinanzierung verbilligt, das Kostenverhältnis wischen Wohneigentum und Mietwohnungen verzerrt und die Attraktivität von Renditeliegenschaften gegenüber Investitionen in Anleihen deutlich gesteigert, heisst es im lesenswerten Beitrag von Matthias Holzhey und Maciej Skoczek.
Eigenheime seien zur Investition geworden; jede sechste verkaufte Wohnung im Stockwerkeigentum werde aktuell vermietet. Eigentumswohnungen seien gegenüber Mietwohnungen auch deutlich kostengünstiger: «Bei aktuellen Kaufpreisen, Mieten und Zinsen liegen die jährlichen Wohnausgaben von Neueigentümern rund 15 Prozent tiefer als diejenigen von Mietern einer gleichwertigen Wohnung. Die Eigenkapitalrendite bei Selbstnutzung beträgt bei einer Belehnung von zwei Dritteln stattliche 4 bis 5 Prozent.», schreiben die Autoren.
Vor dem Hintergrund der weiterhin tiefen Zinsen, dürften gemäss den Autoren die Eigenheimpreise als weiter ungebremst steigen, trotz teilweisen Leerbeständen. Ihre Schlussfolgerung: «Im Marktdurchschnitt sind die Eigenheimpreise im zweiten Quartal 2020 um 0,6 Prozent gestiegen und liegen damit 2,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Teuerungsbereinigt war der Preisanstieg mit 4 Prozent der stärkste seit 2013. »