Beim Wohneigentum habe eine gute Lage ihren Preis, schreibt die UBS in ihrem online-Magazin – und präsentiert Fakten zur Standortwahl mit einer Checkliste.
Beim Kauf von Wohneigentum muss man Entscheide fällen: Welche Art von Immobilie suche ich und wie soll sie ausgestattet sein? Wie kann ich sie finanzieren? Und von grossem Einfluss ist immer die Lage, denn sie bestimmt den Preis wesentlich mit und hat ebenso grosse Auswirkungen auf die Lebensqualität, je nachdem, was man sich wünscht.
Der Hotelmagnat Conrad Hilton soll zum Thema Erfolgsfaktoren im Hotelbusiness einmal gesagt haben: «Erstens die Lage, zweitens die Lage und drittens die Lage!» Seither ist dieser Dreiklang zu einem stehenden Begriff in der Immobilienbranche geworden, wenn es um die Preisfestsetzung eines Objekts geht.
Was macht eine gute Lage aus?
Dazu gibt es einerseits allgemeingültige Kriterien, wie etwa Belastungen durch Strassenlärm oder eine unverbaubare Aussicht. Genauso wichtig für den Standortentscheid ist aber auch die individuelle Lebenssituation – heute und in Zukunft. Einer Familie sind wohl eher nahe gelegene Schulen und Freizeitangebote für Kinder wichtig, ein älteres Ehepaar achtet eher auf eine gute medizinische Versorgung in der Umgebung.
Lagen, die von der Mehrheit der Bevölkerung als attraktiv betrachtet werden, wirken sich stark auf den Preis einer Parzelle und somit eines Ein- oder Mehrfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung aus. Auch eine tiefe Steuerbelastung in einer Gemeinde macht die Grundstücke teurer, doch überwiegen dabei längerfristig die finanziellen Vorteile.
UBS-Checkliste zur Beurteilung der Lage
Die UBS hat in ihrem online-Magazin eine Checkliste als PDF veröffentlicht, welche bei der Suche nach der „idealen Immobilie“ hilft. Sie hilft KäuferInnen, sich qualifiziert Gedanken zu machen zu folgenden Punkten:
- Distanz zum Arbeitsplatz, zu Kitas, Kindergärten und Schulen
- Erschliessung mit öffentlichem und privatem Verkehr
- Infrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung von Apotheke über Arzt- und Zahnarztpraxen bis hin zum Spital, Post und Banken, sportliche und kulturelle Angebote
- Aussicht, Besonnung, Lärm und andere Immissionen; auch Risiken durch Umweltereignisse wie Überschwemmungen oder Lawinen
- Wirtschaftskraft der Region und Jobangebote
- Steuerbelastung
- Entwicklung der Preise und der Bevölkerung sowie der Bautätigkeit. Dieser Punkt wird oft unterschätzt, denn in einer schrumpfenden Gemeinde verschlechtert sich meist mittel- bis längerfristig die Infrastruktur.
Die Attraktivität des ländlichen Raums steigt weiter
Bei der Beurteilung der Lage gilt es auch, aktuelle Entwicklungen und Veränderungen in den Präferenzen zu berücksichtigen. Die UBS schreibt dazu: «Noch vor einigen Jahren nahm die Urbanisierung stetig zu, in der Folge stiegen die Immobilienpreise in und um die grossen Zentren. Die Pandemie und, noch wichtiger, der dadurch verstärkte Trend zu mehr Homeoffice, führten einerseits zu einer gewissen Entspannung der Immobiliennachfrage in den Grossstädten und andererseits zu einer gesteigerten Attraktivität von Agglomerationsgemeinden und noch stärker von gut erschlossenen ländlichen Gebieten.
Während das Coronavirus früher oder später an Bedeutung verlieren wird, verhält es sich mit den flexiblen Arbeitsformen anders: Bereits vor der Pandemie ging das Bundesamt für Raumentwicklung davon aus, dass sich der Anteil der Erwerbstätigen, die teilweise von zu Hause aus arbeiten, von 28 Prozent im Jahr 2015 auf 37 Prozent im Jahr 2030 steigern könnte. Mehr Homeoffice bedeutet auch, dass längere Wege zum Arbeitgeber an Bedeutung verlieren und somit Liegenschaften im ländlichen Raum vermehrt gesucht werden.
Die steigende Immobiliennachfrage in Agglomerationen und im ländlichen Raum schlägt sich seit 2020 in den Statistiken deutlich nieder – ein Beispiel dafür ist das St. Galler Rheintal mit einem Preisanstieg von 5 Prozent für Einfamilienhäuser im Jahr 2020.
Während die Urbanisierung deutlich gebremst wird, werden sowohl Agglomerationen mit deutlichen Preisunterschieden zu den Zentren attraktiver als auch ländliche Gebiete mit guter Verkehrsanbindung. Bei peripheren oder touristischen Regionen gewinnen für lmmobilienkäuferInnen vor allem solche an Bedeutung, die gute Bedingungen für ortsunabhängiges Arbeiten fördern.»
Fakten zur Wunschgemeinde
Wenn Sie wissen möchten, wie sich die Immobilienpreise oder die Bevölkerung in einer Gemeinde entwickelt haben, wie ein Standort generell eingestuft wird, wie hoch die Steuerbelastung, hilft der Gemeinde-Ratgeber von UBS weiter –kompakt und kostenlos.
Ein kompetenter Partner bei Kauf oder Verkauf einer Liegenschaften erhöht die Erfolgschancen
Und zum Schluss noch ein diskreter Hinweis in eigener Sache: Im aktuellen Umfeld und beim extrem knappen Angebot sind Suche und Kauf von hochwertigem Wohneigentum eine anspruchsvolle, aufwändige und komplexe Angelegenheit. Der Beizug eines seriösen Maklers hilft hier, den eigenen Aufwand zu minimieren und die Erfolgschancen deutlich zu verbessern.
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