In der Schweiz gibt es 19 geschützte Pärke; der Schweizerische Nationalpark ist dabei der grösste und bekannteste, aber auch die regionalen Natur- und Naturerlebnispärke haben viel zu bieten.
Der Schweizerische Nationalpark im Kanton Graubünden entstand bereits 1914 und blieb während fast 100 Jahren er der einzige Park in der Schweiz. Erst mit der Revision des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz (NHG) 2007 begann sich die Pärkelandschaft in der Schweiz weiterzuentwickeln. Sie legte das Fundament für neue Nationalpärke, Regionale Naturpärke und Naturerlebnispärke. Heute belegen insgesamt 19 Pärke mehr als 12 % der Landesfläche. Sie alle sind einen Besuch wert.
Der Schweizerische Nationalpark
Mit einer Fläche von 170 Quadratkilometern ist der Schweizerische Nationalpark das grösste Naturreservat der Schweiz. Er wurde 1914 geschaffen und ist damit der älteste Nationalpark der Alpen und Mitteleuropas. Seit seiner Gründung ist im Nationalpark jeglicher menschliche Eingriff verboten, so dass sich die Natur frei entwickeln kann. Dieser absolute Schutz ist in den Alpen einzigartig. Er ermöglicht es, Tiere wie Gämse, Hirsch und Murmeltier unter optimalen Bedingungen zu beobachten.
UNESCO Biosphäre Entlebuch
Das Entlebuch liegt im Herzen der Schweiz und verfügt über die grössten und zahlreichsten Moore des Landes, riesige Karstgebiete sowie eine Flora und Fauna von internationaler Bedeutung. Die lokale Bevölkerung hat sich visionär gezeigt und wusste aus dieser einzigartigen Landschaft mit der UNESCO Bioshpäre Entlebuch einen Mehrwert zu schaffen. So entstanden aus dem Entlebuch das erste vom Volk initiierte Biosphärenreservat der Welt und der erste Regionale Naturpark der Schweiz.
Naturpark Thal
Der Naturpark Thal liegt eingebettet in die Gebirgszüge des Solothurner Jura. Er bildet einen Ausgleich zu den grossen urbanen Zentren Basel, Bern und Zürich, von welchen der Park umgeben ist. Das charakteristische Jura-Relief weist eine vielfältige Geomorphologie auf und ist natürlicher Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Der Naturpark erhält zudem die traditionelle Landwirtschaft und Arbeitsplätze.
Biosfera Val Müstair
Die Biosfera Val Müstair ist ein Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung und bildet gemeinsam mit dem Schweizerischen Nationalpark und Teilen der Gemeinde Scuol das erste hochalpine UNESCO Biosphärenreservat der Schweiz. Ein kleines Tal im Welt- format also. Kein Wunder, produzieren doch 80 Prozent der lokalen Landwirte rein biologisch. Das facettenreiche Handwerk des Tals wird traditions- und qualitätsbewusst ausgeübt und die Region bietet eine einmalige Kultur- und Naturlandschaft.
Jurapark Aargau
Der Jurapark Aargau beinhaltet die Hügellandschaft des Ketten- und Tafeljuras zwischen Aarau, Brugg, Laufenburg und Rheinfelden. Als Erholungsraum unweit von Basel und Zürich zeichnet er sich durch wenig verbaute Täler aus, die eine ungewohnte Abgeschiedenheit vermitteln. Die «grüne Schatzkammer» hält Naturperlen (wie Orchideen), Landschaftsjuwelen (abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit Obstbäumen), Steinreichtum (Fossilien wie Ammoniten), Gaumengold (Wein und Früchte) sowie viele Kulturschätze zum Entdecken bereit.
Landschaftspark Binntal
Der Landschaftspark Binntal liegt im Oberwallis und vereint fünf Gemeinden. Er ist bekannt für seinen Mineralienreichtum und für eine vielfältige Flora mit Raritäten wie beispielsweise einer weltweit einzigartigen Wildtulpen-Art. Die Dörfer und Weiler mit dunklen Häusern aus sonnengebräuntem Lärchenholz sind gut erhalten. Wie die Kapellen, Scheunen und Alphütten zeugen sie von einer reichen, traditionellen Kulturlandschaft, die der Park in den Vordergrund rücken will.
Naturpark Chasseral
Der Naturpark Chasseral liegt zwischen Neuenburg, La Chaux-de-Fonds und Biel und vereint 21 Gemeinden rund um den Chasseral. Die Region zeichnet sich durch vielfältige Landschaften aus: Wytweiden, Schluchten, Weinberge, Wälder und bewirtschaftete Felder wechseln sich ab. Diese Landschaften zeugen von der Vermischung der zwei Kulturen der Berg- und Seeregion, sowie von der engen Verbindung zwischen Natur und menschlichen Tätigkeiten – typischerweise für dieses Gebiet hauptsächlich Landwirtschaft und Industrie.
Naturpark Diemtigtal
Wilde Landschaften, abenteuerliche Entdeckungen: der Naturpark Diemtigtal steht für beeindruckende Naturerlebnisse direkt vor der Haustür. Mit 140 Alpbetrieben und über 10’000 Kühen, Rindern, Schafen, Ziegen und Pferden ist das Diemtigtal die bedeutendste Alpwirtschaftsgemeinde der Schweiz. Als gelebte, traditionelle Kultur- und Wirtschaftsform hat die Alpwirtschaft einen grossen Stellenwert und ist sicht- und spürbar. Auch heute noch werden Traditionen aktiv gelebt und erlebt.
Parc Ela
Der Parc Ela liegt im Herzen Graubündens und vereint die drei Sprachkulturen Romanisch, Deutsch und Italienisch. Mit steilen Berggipfeln und weiten Landschaften, umgeben von Gletschern und Bergseen, bietet der Park noch echtes Wildnisgefühl. In den Tälern erinnern historische Dörfer und barocke Kirchen an die frühere Bedeutung der Handelsrouten über die Alpenpässe Albula, Julier und Septimer. Die Natur, die Menschen und ihre Produkte machen den Parc Ela unverwechselbar.
Naturpark Gantrisch
Der Naturpark Gantrisch liegt im Zentrum des Dreiecks von Bern, Freiburg und Thun. Hier findet man endlose Wälder, ursprüngliche Alpwiesen und tiefe Schluchten. Die hügelige Landschaft erlaubt eine perfekte Aussicht auf das Voralpenmassiv und dank geringer Lichtverschmutzung geniesst man freie Sicht auf den Sternenhimmel und die nächtliche Natur.
Regionaler Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut
Der Regionale Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut liegt zwischen Montreux und Bulle, Gstaad und Greyerz. Er zeichnet sich durch eine typisch voralpine Landschaft aus, in welcher sich Täler, Wiesen, Wälder, Alpen und Felswände abwechseln. Die Region besitzt ein reiches alpwirtschaftliches Erbe und ist die Wiege der Käsekultur. Die zahlreichen Produkte, die im Park hergestellt werden, zeugen von einer immer noch starken und lebendigen Alp- und Landwirtschaft.
Naturpark Beverin
Vier Täler und zwei Kulturen prägen den Park Beverin – bekannt für tiefe Schluchten, intakte Dorfbilder, glasklare Bergseen und Steinböcke, auf Romanisch Capricorns genannt. Majestätisch leben die imposanten Tiere in den Felswän- den rund um den Piz Beverin (2998 m ü.M.) und wachen über die wilde und naturbelassene Landschaft des 412 Quadratkilometer umfassenden Naturparks.
Naturpark Doubs
Die Landschaften des Naturpark Doubs laden zum Abschalten ein, um ganz ins Hier und Jetzt einzutauchen. Der Fluss Doubs zeichnet die Landschaft. Grosse Flusswindungen, Wasserfälle und felsige Schluchten wechseln sich ab. Auf der Juraebene finden sich Naturweiher mit intakter Artenvielfalt, wie etwa der Étang de la Gruère. Doch auch die wirtschaftlichen Tätigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner werden sichtbar, beispielsweise auf den Wiesen, wo Kühe und Freibergerpferde gemeinsam weiden.
Naturpark Jura vaudois
Nahe bei Genf und Lausanne vereinigt der Parc Jura vaudois 30 Gemeinden und erstreckt sich vom Gipfel der Dôle bis zur mittelalterlichen Burg von Romainmôtier. Im Norden liegt das für die Uhrmacherei und Seen bekannte Vallée de Joux. Auf der anderen Seite des vom «Mont Tendre» dominierten Hügelkammes bieten die Dörfer des Jurafusses einmalige Ausblicke auf den Genfersee und die Alpen. Die Vielfalt der Landschaften wiederspiegelt die traditionellen Tätigkeiten der Menschen in Wald- und Landwirtschaft sowie der Industrie.
Naturpark Pfyn-Finges
Im Herzen des Wallis gelegen fasziniert der Naturpark Pfyn-Finges durch seine Biodiversität und die geologische Urkraft der wilden Rhone. Er bietet zahlreichen seltenen Vogelarten Heimat und Gastrecht, die kaum anderswo in Europa so naturnah betrachtet werden können. Der Naturpark Pfyn-Finges ist mit seinen über 80 Weinbetrieben zudem als Weinpark der Schweiz bekannt.
Regionaler Naturpark Schaffhausen
Randen – Reben – Rhein: Am nördlichsten Zipfel der Schweiz lädt eine abwechslungs-reiche Landschaft zum Entdecken und Erleben ein. Der Regionale Naturpark Schaffhausen ist von weiten Ackerflächen, Trockenwiesen, grossen Wäldern, sorgfältig gepflegten Rebbergen und dem Rhein mit seiner einzigartigen Flusslandschaft geprägt. Schauen Sie von den Randentürmen in die Weiten der Region, werden Sie Teil der gelebten Weinbau-Tradition und folgen Sie zu Fuss oder mit dem Fahrrad dem Rhein, dem fliessenden Naturspektakel.
Wildnispark Zürich Sihlwald
In unmittelbarer Nähe zu Zürich verkörpert der Wildnispark Zürich Sihlwald im Schweizerischen Mittelland das seltene Beispiel eines ursprünglichen Buchenwaldes. Obwohl der Sihlwald erst seit 2000 sich selbst überlassen wird, finden sich bereits heute grössere Waldteile, die einen Einblick in die entstehende Wildnis erlauben. Als erstes Gebiet in der Schweiz ist der Sihlwald mit dem Prädikat «Naturerlebnispark» ausgezeichnet und zertifiziert.
Naturerlebnispark Jorat
Nur einen Katzensprung von Lausanne entfernt liegt der Naturerlebnispark Jorat. Er umfasst den grössten zusammenhängenden Wald des Mittellandes. Das Wasserschloss und die grüne Lunge des Kantons beherbergt zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Während die Urbanisierung des Gebiets rasant voranschreitet und die BesucherInnen immer zahlreicher werden, soll der Naturerlebnisparks den kostbaren Wald bewahren. Auf der gesamten Fläche von 440 Hektaren wird die Waldwirtschaft eingestellt und Natur und Kultur des Jorats so aufgewertet werden.
Der Park wurde erst kürzlich offiziell vom Bundesamt für Umwelt als «Park von nationaler Bedeutung» anerkannt.
Parco del Calanca (Kandidat)
Das idyllische Calancatal bietet eine einzigartige Umwelt, traditionelle Siedlungen sowie wertvolle Natur- und Agrarlandschaften, die dem Tal seine wilde Schönheit verleihen. Der Parco Val Calanca ist der kleinste Park der Schweiz, aber er hat ein Herz so gross wie der Calvararesc-See, dessen Form das Logo des Parks prägt.
Mehr Informationen über diese Schweizer Juwelen finden Sie auf der Website von Schweizer Pärke.