Das Immobilien-Beratungs- und -Bewertungsunternehmen IAZI AG hat gerade eben wieder seine neuesten Zahlen zum Schweizer Immobilienmarkt veröffentlicht. Das Fazit für privates Wohneigentum ist einfach und kurz: «Einer robusten Nachfrage steht also ein knapperes Angebot gegenüber, was die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser weiterhin stützen dürfte.»

Vorsichtiger Optimismus zur wirtschaftlichen Entwicklung

Das neue Jahr beginnt wirtschaftlich gesehen mit vorsichtigem Optimismus. Konjunkturforscher gehen für 2021 wieder von einem soliden Wachstum des Bruttoinlandproduktes aus. Der Immobilienmarkt hat sich im vergangenen Jahr besonders im Wohneigentumssegment als sehr widerstandsfähig gegen die Rezession erwiesen. Der «SWX IAZI Private Real Estate Price Index» für privates Wohneigentum (Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen) weist im 4. Quartal 2020 einen Anstieg von 1.1% (Vorquartal: 0.3%) aus.

Wer 2020 in das Segment Wohnen (Eigenheime bzw. Mehrfamilienhäuser) investierte, hat nichts falsch gemacht. Diese Erkenntnis verdeutlicht sich auch in der Entwicklung der Börsenkurse von indirekten Immobilienanlagen. Eine besonders gute Performance haben solche Titel oder Gesellschaften hingelegt, die sich auf Wohnimmobilien konzentrieren. Teilweise weist deren Börsen-Performance im 2020 einen Zuwachs von bis zu 20 Prozent und mehr aus. Gesellschaften, die primär in kommerziell genutzte Liegenschaften investierten, waren hingegen oft unter Druck. Die Pandemie hinterlässt hier deutlich ihre Spuren.

Für eine kurze Zusammenfassung der Situation können Sie sich hier den Marktkommentar zum 4. Quartal des Jahres 2020 durch Professor Dr. Donato Scognamiglio, CEO der IAZI AG anschauen:

 

Transaktionspreise für privates Wohneigentum

Die weiterhin attraktiven Finanzierungskonditionen haben die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden belebt. Quelle: IAZI AG

Eigentumswohnungen verzeichnen im 4. Quartal ein ungebrochenes Preiswachstum von 1.5% (Vorquartal: 0.8%). Auf Jahresbasis hat sich das Preiswachstum um 0.8% erhöht und beträgt jetzt 4.0%. Im Vergleich zu den Eigentumswohnungen ist das Preiswachstum für Einfamilienhäuser mit 0.7% etwas geringer ausgefallen. «Die Corona-Krise hat das Wohnen bei vielen Menschen definitiv ins Zentrum gerückt», sagt Donato Scognamiglio, CEO von IAZI, «und damit verbunden ist bei vielen wohl der Wunsch aufgetaucht, ihre Wohnverhältnisse zu optimieren», so Scognamiglio weiter. Die weiterhin attraktiven Finanzierungskonditionen habe die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden belebt. Hingegen hat sich die Baudynamik bei privatem Wohneigentum im letzten Jahr abgekühlt. Einer robusten Nachfrage steht also ein knapperes Angebot gegenüber, was die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser weiterhin stützen dürfte.

Transaktionspreise für Mehrfamilienhäuser

Im 4. Quartal hat sich das Preiswachstum für Mehrfamilienhäuser mit 0.8% nur gering erhöht. Auf Jahresbasis haben die Preise mit 0.0% stagniert. Die strengeren Finanzierungsregeln für Renditeobjekte und die zunehmenden Leerstände haben dafür gesorgt, dass sich das Preiswachstum bei Mehrfamilienhäusern seit letztem Frühling abgekühlt hat. «Allerdings suchen sehr viele institutionelle Anleger immer noch nach Möglichkeiten, in Mehrfamilienhäuser zu investieren und sind bereit, hohe Preise zu bezahlen», sagt Donato Scognamiglio. In der gegenwärtigen Wirtschaftssituation ist die Zinswende einmal mehr in weite Ferne gerückt. «Somit bieten sich für Investoren nach wie vor interessante Anlagemöglichkeiten im Betongold an.»