Art-Deco-Hotspots auf der ganzen Welt.
07.04.2025Im Online-Magazin dezeen finden sich immer wieder interessante Artikel zum Thema Architektur. Im Rahmen ihrer Serie «Art Deco Centenary» berichten die Autorinnen Amy Peacock und Gabrielle Wong in einem der neuesten Artikel über wenig bekannte Art-Deco-Hotspots in verschiedenen Regionen der Welt.
Über Art Deco schreiben sie: «Art deco dominierte in den 1920er- und 1930er-Jahren in Paris, New York und Miami, aber der Stil breitete sich auch weiter aus und hinterliess in Städten in Asien, Südamerika und Neuseeland seine Spuren. Er wurde wegen seiner weltweiten Verbreitung – auch an unerwarteten Orten – als der «erste internationale Stil» bezeichnet. Viele angehende Architekten zogen in dieser Zeit nach Europa und in die USA, um dort zu studieren, und brachten Art-déco-Einflüsse in ihre Heimatländer mit, wo sie den Stil mit Elementen der traditionellen Architektur vermischten.»
Art déco in den Strassen von Napier, Neuseeland
Die Strassen von Napier in Neuseeland, gesäumt von niedrigen Gebäuden aus den 1930er Jahren, sind ein Touristenmagnet. Jahr für Jahr strömen Zehntausende Besucher in die Stadt, um die lokale Architektur und die Oldtimer-Paraden während des jährlichen Art-Deco-Festivals zu sehen.
Der Grund für die grosse Anzahl an Art-déco-Gebäuden in Napier ist das Erdbeben von 1931, das weite Teile des Stadtzentrums zerstörte, schreibt dezeen. Die Stadt habe daraufhin beschlossen, die Häuser im damals beliebten Art-déco-Stil wieder aufzubauen. Viele der Gebäude seien vom neuseeländischen Architekten Louis Hay entworfen worden, zum Beispiel auch das markante National Tobacco Company Building.
Art déco in Mumbai, Indien
Laut dezeen hat die indische Stadt Mumbai nach Miami die zweitgrösste Ansammlung von Art-déco-Gebäuden weltweit. Das Magazin schreibt, dass der Stadt zwar die glitzernden Wolkenkratzer fehlten, die normalerweise mit Art-déco-Gebäuden in Verbindung gebracht würden, sie aber mit stromlinienförmigen Häusern und Kinos geschmückt sei, von denen einige unter dem Schutz der UNESCO stünden. Viele der Art-Deco-Gebäude befanden sich entlang des Marine Drive, einer drei Kilometer langen Küstenpromenade an der Südspitze von Mumbai.
Die Art-Deco-Gebäude in Mumbai unterschieden sich von denen im Rest der Welt durch ihre Anpassung an das heisse Klima und die Verwendung tropischer Motive wie Palmwedel und Elefanten. Dies habe dem einzigartigen Stil der Stadt den Namen Indo-Deco eingebracht. Die gemeinnützige Gruppe «Art Deco Mumbai» dokumentiere die wichtigsten Zeitzeugen in einer interaktiven Karte.
Art Deco in Shanghai, China
Dank ihres wichtigen Handelshafens erlebte die chinesische Stadt Shanghai zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Dies begünstigte auch den Aufstieg der Art-déco-Architektur; die Stadt entwickelte jedoch ihren eigenen Art-déco-Stil, der von westlichen und chinesischen Designern geprägt wurde. Die charakteristische Symmetrie und Geometrie des Art déco wurde mit Elementen kombiniert, die von traditionellen Merkmalen wie Pagodendächern beeinflusst waren, wie in der Greater Shanghai Municipal Library, die vom chinesischen Architekten Dong Dayou im Rahmen des Greater Shanghai Plan von 1929 entworfen wurde.
Art déco in Tiong Bahru, Singapur
Dezeen schreibt, dass Tiong Bahru als ältestes öffentliches Wohnbauprojekt Singapurs gelte und eine unerwartete Fundgrube für Art-déco-Architektur in Südostasien sei. Das Viertel sei in den 1930er Jahren vom Singapore Improvement Trust entwickelt worden und zeichne sich durch eine besondere Interpretation des Art déco aus, die sich am Stil der Streamline Moderne, einer späten Entwicklung der Bewegung, orientiere.
Die niedrigen Wohnblöcke seien durch geschwungene Fassaden, Bullaugenfenster und geschwungene horizontale und vertikale Linien gekennzeichnet und erinnerten an die stromlinienförmigen Formen von Ozeandampfern, Flugzeugen und Zügen.
Der vollständige Artikel im dezeen-Magazin enthält weitere ausführliche Beschreibungen von Art-Deco-Bauten in Buenos Aires in Argentinien, Montevideo in Uruguay, Manila auf den Philippinen, Glasgow in Großbritannien und Asmara in Eritrea