Während in unseren Breitengraden die Buchgeschäfte vermehrt unter der Konkurrenz durch den Versandhandel leiden, scheint offenbar in China das Geschäft mit Büchern zu boomen. Diesen Eindruck erweckt zumindest die Buchhandelskette Zhongshuge, die sich mit Verkaufsgeschäften präsentiert, als ob sie vom bekannten holländischen Maler E.C. Escher gestaltet worden wären. Da gibt es riesige, verwirrende Treppenlabyrinthe, verspiegelte Decken und hinerleuchtete Wandregale, vollgepackt mit Büchern.
Zhongshuge in Chongqing, China
Auf die Besucher wirkt zum Beispiel die Filiale in Chongqing wie ein privates Arbeitszimmer. An einer Ecke der lampenschirmförmigen Lobby befindet sich ein ruhiger Lesekorridor mit Bücherregalen, die sich über den ganzen Gang erstrecken. Die Bücherregale widerspiegeln sich auf dem Boden und bilden so einen endlosen Tunnel aus Büchern, der tiefer in den Raum und letztlich zu noch mehr Wissen führt.
Das Geschäft präsentiert sich wie ein privates Arbeitszimmer, in dem man beim warmem Licht und inspirierender Atmosphäre in den Büchern stöbern kann. An einer Ecke der lampenschirmförmigen Lobby befindet sich ein ruhiger Lesekorridor mit hinterleuchteten Bücherregalen, die sich über einen langen Gang erstrecken. Diese spiegeln sich auf den glänzenden Böden oder verspiegelten Decken. An einem Ort bildet sich ein schier unendlich langer Tunnel aus Bücherregalen, der die BesucherInnen dazu einlädt, noch tiefer in die Räume der Buchhandlung einzudringen.
Die Zhongshuge-Buchhandlungen verstehen sich als Ort, wo man Bücher lesen kann, aber auch als Treffpunkt für Bücherfreunde.
Mehr über den Chongqing Zhongshuge-Buchladen lesen und sehen Sie hier (in englischer Sprache).
Ein ähnliches Projekt hat Zhongshuge auch in Yangzhou eröffnet.
The YJY Maike Centre Flagship Store in Xi’an, China
Der Buchhandels- und Geschäftskomplex YJY Meike befindet sich in Xi’an, einer Stadt mit reicher kultureller Vergangenheit. Viele kennen sicherlich das Weltkulturerbe der Terrakotta-Armee, die zu einem wichtigen touristischen Anziehungspunkt geworden ist.
Der Buchladen versteht sich als Bibliothek und Galerie, d.h. als Ort des Erkunden, Lernens und Treffens mit Freunden. Die verschiedenen, miteinander verbundenen Räume erinnern an japanische oder chinesische Paläste. An den Wänden des Geschäfts hängen Original-Kunstwerke, die für diesen Zweck bei chinesischen Künstlern in Auftrag gegeben wurden. So ehrt der Ort die wechselvolle Geschichte Chinas und ist selbst zu einem kulturellen Meilenstein geworden. Das Geschäft verzeichnet durchschnittlich rund 5’000 BesucherInnen täglich; an Wochenenden können es bis zu 20’000 sein.
Mehr Bilder zu diesem Bookstore in Xi’an finden Sie hier.
Selexyz Dominicaner in Maastricht, Holland
Noch scheint sich dieses Konzept der Flagship-Bookstores in Europa noch nicht so richtig durchgesetzt zu haben. Im holländischen Maastricht findet sich aber ein Beispiel, das den chinesischen Vorbildern mehr als nur nahe kommt. Der Buchladen befindet sich in einer dominikanischen Kirche aus dem 13. Jahrhundert und wurde vom Architekturbüro Merkx + Girod für diesen Zweck spektakulär umgebaut.
Das Projekt schafft eine brillante Verbindung zwischen den gegensätzlichen Ästhetiken. Der Raum behält die architektonische Struktur und die definitiven Gestaltungsmerkmale der Kirche bei und schafft gleichzeitig eine zeitgenössische Atmosphäre einer modernen Buchhandlung.
Mehr Informationen und Bilder zum Projekt finden Sie hier. (in holländischer Sprache)