Aktuell verbringen auch in der Schweiz viele Menschen aus bekannten Gründen viel Zeit zuhause. Und nach und nach beginnt bei manchen von uns so langsam die Langweile um sich zu greifen. Die Zeitschriften sind alle gelesen, spannende Bücher sind gerade nicht zur Hand und die Buchhandlung geschlossen und die Schränke sind schon längst aufgeräumt.
Da kommt archdaily, das englisch-sprachige online-Magazin über Architektur – das übrigens auch sonst zu empfehlen ist – mit seinem neuesten Beitrag gerade richtig. Es bespricht nämlich sieben Filme, bei denen sich hohe Filmkunst mit dem Interesse an Innenarchitektur bestens verbinden lässt. In diesen Filmen stehen die Innenräume und nicht die Charaktere im Mittelpunkt mehrerer Szenen.
In Film «Parasite» des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon Ho, der insgesamt vier Oscars gewonnen hat, nistet ich eine arme, koreanische Familie trickreich in das Leben einer Oberschicht-Familie ein. Dabei spielt Architektur eine wichtige Hauptrolle. Die pitoyable Lebensumgebung der einen Familie kontrastiert stark mit der Designer-Villa der anderen; die starken Bilder stehen symbolisch für deren Lebensumstände – und sie erklären gleichzeitig deren Verhalten im Alltag. archdaily schreibt im Beitrag: «Das opulente Haus der Familie Park mit seinen raffinierten Materialien, minimalistischen Möbeln, der strengen Atmosphäre und dem weitläufigen Garten steht dem dunklen Bild des Hauses der Familie Kim entgegen, einer halb begrabenen, erodierten Höhle mit nur einem einzigen Fenster auf Strassenebene.» (frei übersetzt von WuW-Magazin). Die Architektur der beiden Häuser wird im Verlauf des Films als visuelles Mittel genutzt, um die Handlung zu stützen. Hier geht es zum Trailer.
Auch der Oscar-gekrönte Film «Birdman» von Regisseur Alejandro G. Iñárritu ist von Bildern eines Raumes geprägt. Die Geschichte spielt sich fast ausschließlich in einem Theater ab, das von der Hauptfigur Riggan geleitet wird. Dieser hat in früheren Zeiten erfolgreich einen Superhelden gespielt und sucht nun wieder die Anerkennung von Publikum und den Kritikern. Dabei gerät er in einen Strudel geistiger Verwirrung. Die vermischt sich nach und nach mit den verwinkelten Labyrinthen des Theaters, deren Räume immer enger und klaustrophobischer werden. Hier geht es zum Trailer.
Mit zu den grossartigsten Filmen der letzten Jahre gehört sicherlich «The Grand Budapest Hotel» von Wes Anderson. Dieses Werk, das fast ausschliesslich in einem Hotel spielt, zeigt die Innenräume in faszinierenden, perfekt symmetrischen Kompositionen. Die gezeigten Räume verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fantasie. Das gezeigte Interieur des Grand Budapest Hotel ist mit seinen üppigen Innenräumen ist dabei das tragende Elemente der zwischen den beiden Weltkriegen spielenden Geschichte um den legendären Concierge Gustave H. und den Lobby Bo Zero Moustafa, der zu seinem treuesten Freund wird. Hier geht es zum Trailer.
Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zuammenhang auch der Film «The Sihining» von Regisseur Stanley Kubrick mit dem unvergesslichen Jack Nicholson in der Hauptrolle. Auch hier steht ein luxuriöses Hotel im Zentrum der Handlung und ähnlich wie bei «Birdman» verwandelt sich die anfänglich faszinierende Architektur im Verlauf der Handlung in ein Labyrinth, das Jack Torrence, der das verlassene Hotel über den Winter mit seiner Familie betreuen soll, nach und nach in den Wahnsinn treibt. Hier geht es zum Trailer.
Weitere im Text erwähnte Filme sind:
- Her von Regisseur Spike Jonze (2013). Den Trailer dazu sehen Sie hier.
- Nostalgia von Andrei Tarkovsky (1983). Den Trailer dazu sehen Sie hier.
- Rope von Alfred Hitchcock (1948). Den Trailer dazu sehen Sie hier.
Lassen Sie sich von diesen Filmen inspirieren von Architektur, Innenarchitektur und geniessen Sie so Ihr eigenes Heim für ein paar entspannende oder spannende Stunden. Die Filme lassen sich alle auf unterschiedlichen Kanälen herunterladen.
Mehr zum Thema Heimkino finden Sie übrigens in diesem Beitrag von Christie’s online-Magazin luxurydefined.